Das „Gdanska“ wurde 2000 in Oberhausen eröffnet, 2005 um zwei weitere Räume vergrößert und 2006 wurde die Ausweitung um noch einen kleinen Raum abgeschlossen. So entstand aus dem Gdanska (es heißt so viel wie Danziger) die ganze Dreistadt: Gdanska, Sopot, Gdynia plus noch die Kleinstadt Hel (Hela).
Mitarbeiter einer mit „Gdanska“ benachbarten Versicherungsfirma witzelten, jegliche Bohrgeräusche würden auf eine weitere Ausweitung der polnischen Ostseeküste in Oberhausen schließen lassen.
Die Idee, ein polnisches Restaurant in Deutschland zu eröffnen, war damals gleichermaßen original wie riskant. Zum Glück stellte sich heraus, dass sich das Konzept eines sog. Kultrestaurants bewährte und bei den avisierten Zielgruppen gut ankam. Ein sehr wichtiger Punkt in diesem Konzept war der Standort, Oberhausen Stadtmitte. Oberhausen, wo die polnische Kultur und Polen, als Mitbürger und als Kulturschaffende kein Fremdbegriff sind, war der alles entscheidende Grund, um gerade hier das Restaurant zu machen. Viele Oberhausener haben noch gut in Erinnerung die Erfolge der polnischen Regisseure bei den Kurzfilme Festivals und hofften auf einen guten kulturellen Treffpunkt in der Oberhausener City. Czeslaw wollte und konnte sie nicht enttäuschen. Also kam er schnell mit Walter Kurowski ins Gespräch und so spielte das städtische Jazz-Karussell Konzerte auf einer zuerst Mini-Bühne in einer Maxi-Guten-Atmosphäre, die übrigens jetzt, wo die Bühne schon anständige Maße hat, oft schrecklich vermisst wird. Es fanden und finden regelmäßig wechselnde Ausstellungen statt: Bilder, Fotographien, Skulpturen. Es werden Literatur und Poesie präsentiert: polnische Nächte der Literatur, Lesungen des Vereins SalonLöwinnen, Poesie und Prosa der hier lebenden polnischen Dichter und Schriftsteller. Musizierende Jugend der Stadt Oberhausen darbietet ihre Konzepte und verwirklicht diese. Das Projekt Gitarrissimo stellt bekannte und weniger bekannte Gitarristen vor, organisiert Blues und Swing Konzerte. Man arbeitet an einem neuen Konzept „Musik der 60er und 70er Jahre“ für Oldies. Die große Straßen-Silvester-Party auf dem Altmarkt ist schon über die Stadtgrenze hinaus bekannt, Open-Air-Veranstaltungen auf dem Altmarkt, gemeinsame „public viewing“ ziehen auf den Altmarkt nicht nur Polen und Deutsche sondern auch alle anderen Oberhausener. Jedes Jahr wird eine Auszeichnung „die Neptun-Statuette“ verliehen an Menschen, die sich für die guten deutsch-polnischen Beziehungen verdient haben.
Im „Gdanska“ gibt es eine kleine Theaterbühne „Theater G“, die auf eine eigene Produktion mit Stolz zurückblicken kann: „Emigranten“ von dem polnischen Schriftsteller Slawomir Mrozek. Mit diesem Stück war das Theater G in Köln und in Aachen zu Gast. Seit diesem Jahr ist die Bühne des Theaters „G“ das neue Zuhause für das AtelierTHEATER von Angelika Werner, die mit zwei Premieren „Mensch Omma“ und „Mein kleinen grünen Kaktus“ große Erfolge gefeiert hat.
Ohne die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Oberhausen, dem Generalkonsulat der Republik Polen, dem polnischen Kulturinstitut in Düsseldorf, ohne die Anerkennung vieler Bürger und Einrichtungen in Oberhausen hätte das Gdanska den Standard nicht erreichen können, den es heutzutage hat.