Gitarrissimo 874 - Rock Epitaph Freitag, 15. März 2024 Beginn: 20:15 Uhr Eintrittspreis: 20 € Die Geschichte von Epitaph beginnt im Winter 1969/70 im seinerzeit angesagtesten Dortmunder Musikclub Fantasio, in dessen Kellerräumen der Brite Cliff Jackson (Gesang, Gitarre), sein Landsmann James McGillivray (Schlagzeug) und Bassist Bernd Kolbe übten und an ihrem Programm arbeiteten, während sie wöchentlich im Fantasio zwischen Größen wie Black Sabbath, Rory Gallagher, Yes und Argent auftraten. Schon zu dieser Zeit zeigte Epitaph seine volle Professionalität. Ihre große Chance kam, als Champion Jack Dupree seinen Auftritt im Fantasio cancelte und der bekannte Bluespianist Günter Boas mit Epitaph als Backing Group einsprang. Günter Boas´ Produzent erkannte das Potential dieser Band und es dauerte nicht lang und Epitaph unterschrieben ihren ersten Vertrag bei Polydor, zogen anschließend nach Hannover um, verkürzten ihren Bandnamen von Fagin`s Epitaph in Epitaph und begannen mit Klaus Walz (später Jane) als zweitem Gitarristen im Londoner Wessex Studio die Aufnahmen zur ersten und gleichnamigen LP Epitaph, die im Herbst 1971 veröffentlicht wurde. Es folgten Konzerte in ganz Deutschland sowie eine Einladung des legendären Beatclubs, die 1972 den ersten Fernsehauftritt von Epitaph zur Folge hatte. Bereits im April 1972 stand die Formation erneut im Studio, um Stop, Look and Listen (Polydor) einzuspielen. Erneut folgten zahlreiche Auftritte, darunter auch die wichtigsten deutschen Festivals der damaligen Zeit. Zum Ende des Jahres verließ McGillivray die Gruppe. Für ihn trommelte fortan Achim Wielert (nach seiner Heirat Poret), der mit seinem gradlinigen, kraftvollen Stil die Band in eine rockigere Richtung manövrierte. Im August und November 1973 ging Epitaph gleich zweimal auf ausgedehnte USA-Tournee. Zeitgleich unterschrieben sie einen Vertrag bei der amerikanischen Billingsgate Records und produzierten in Chicago unter der Ägide von Firmenchef Gary Pollack ihr drittes Album Outside teh Law. Der ganz große internationale Durchbruch schien zum Greifen nah, "Outside The Law" wurde von Kritikern mit Lob und Anerkennung überschüttet und verkaufte sich hervorragend. Irving Azoff (Manager von u.a. The Eagles, REO Speedwagon, Journey) und Seymor Stein (Produzent u.a. von Fleetwood Mac, gilt als Entdecker Madonnas) kamen auf Epitaph zu. Und - Billigsgate Records musste Konkurs anmelden. Die Folge: eine geplante Mammuttournee durch die Staaten platzte und, um nicht für die Schulden ihrer Plattenfirma einstehen zu müssen, löste sich Epitaph im Januar 1975 auf. Doch schon 1976 tourten sie in der Besetzung Cliff Jackson, Bernd Kolbe, Klaus Walz und Jim McGillivray wieder ausgiebig durch Deutschland und erregten mit ihrem melodiösen, stark amerikanisch orientierten Rock die Aufmerksamkeit von Christian Wagner, dem Regisseur von Rockpalast, der die Band für eine Fernsehaufzeichnung unter Vertrag nahm. Kurz vor den Aufnahmen am 2. Februar 1977 in den Kölner WDR-Studios verließ Jim McGillivray die Band dund wurde durch Fritz Randow (Eloy) am Schlagzeug ersetzt. Im Sommer 1977 verließen Klaus Walz und Bernd Kolbe die Band; für sie kamen der Gitarrist Heinz Glass, der Bassist Harvey Janssen und zusätzlich Keyboarder Michael Karch. Noch im gleichen Jahr begleitete Epitaph die ungarische Gruppe Omega bei einer ausgedehnten Europatournee. 1978 spielte Epitaph als Support von Omega drei legendäre Konzerte in Budapest, die von mehr als 30.000 Zuschauern frenetisch bejubelt wurden. Mit der neuen Besetzung spielte die Band ihr viertes Album "Return ot Reality" ein, das im April 1979 auf dem Kultlabel Brain erschien. Am Ende des gleichen Jahres ging Epitaph gemeinsam mit Ex-Scorpions-Gitarrist Uli Roth und Accept auf Deutschlandtournee. In Dortmund hörte sie Peter Rüchel vom Rockpalast und sagte spontan: "Ihr seid noch mal dran!" Nach diesem zweiten Rockpalast-Auftritt, der am 3. September 1979 aufgezeichnet und am 25. November 1979 ausgestrahlt wurde, zog Epitaph ins Frankfurter Hot-Line-Studio, um das Album "See You in Alaska" einzupielen, das anfang 1980, ebenfalls auf Brain, veröffentlicht wurde. Danach verließ Michael Karch die Band. Ohne Keyboards zeigte sich Epitaph wieder "schnörkellos, kraftvoll und erdverbunden" (Hamburger Morgenpost). So präsentierten sie sich auch auf ihrem 81er Live-Album, das während der "See You in Alaska-Tour" in Wertheim, Dallau und Triburg mitgeschnitten wurde. Ab Herbst 1981 reformierte Jackson quasi die Urbesetzung: Den Platz von Heinz Glass nahm Klaus Walz ein, Bernd Kolbe ersetzte Harvey Janssen und für Fritz Randow saß Norbert Lehmann am Schlagzeug. Für die kleine Plattenfirma Rockport produzierte Epitaph das Album "Danger Man" und stellte die erste Single von der neuen Platte in der TV-Show "Rockpop" vor. Nach dem TV-Auftritt präsentierte sich Epitaph in bekannter Spielfreude und Vitalität auf dem 82er Pfingst-Festival in Würzburg und München und spielte mit Gruppen wie ZZ Top, Saga, Saxon, Joan Jett and the Blackhearts, Extrabreit und Spliff. Als Grobschnitt 1986 ihr 15-jähriges Jubiläumskonzert in der Stadthalle Hagen gaben, tauchte eine erstaunlich frische Formation namens Epitaph als Support auf und spielte locker besten Rock. Eine Reihe weiterer Konzerte folgte... ...und gleichzeitig wurden in dieser Zeit zahlreiche neue Titel eingespielt, die so sehr an Eigendynamik gewannen, dass der Gedanke aufkam, eine neue Band zu gründen. Kingdom wurde aus der Taufe gehoben, musste allerdings kurze Zeit später in Domain umbenannt werden, da die US-Band "Kingdom Come" Ansprüche auf den Namen geltend machte und die Plattenfirma "Teldec" "kalte Füße" bekam. Zwischen 1987 und 1994 wurden insgesamt 3 Alben sowie eine Best-of-Collection 86-92 unter "Domain" veröffentlicht. Für Furore sorgte "Domain" mit dem für einen Tatort geschriebenen Titelsong "Heart Of Stone". Eine überraschende Wende nahm die Geschichte Epitaph´s anlässlich der 25-jährigen Profi-Karriere des Gitarristen Heinz Glass, der zu diesem Anlass ein Konzert im Kaiserslauterner Kammgarn mit fast allen Bands, in denen er je gespielt hatte, veranstaltete. Natürlich war auch Epitaph vertreten und gab 8 Titel zum Besten. Nach diesem Abend war die Wiederauferstehung der Band beschlossene Sache. Das Epitaph-Reunion-Konzert fand am 22.1.2000 in Unna in der Lindenbrauerei statt. Das denkwürdige Konzert war ein voller Erfolg und wurde unter dem Titel "Live at the Brewery" als DVD veröffentlicht. Parallel erschien die CD "Resurrection" (Hurricane Records), ein live-Mitschnitt dieses heute als legendär geltenden Konzertes. Epitaph war wieder voll da! Es folgten zahlreiche Konzerte und Tourneen, die nahtlos an die früheren Erfolge anknüpften. Die Folge: eine weitere Verpflichtung der Band für ihr drittes Rockpalast-Konzert, das vom 21. bis 23.12.2004 in der Harmonie in Bonn aufgezeichnet wurde. Im September 2005 ging die Band erneut…